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„Havana“-Feeling nicht nur auf der Bühne

Am Mittwoch, 25. Juni, fand bei karibischen Temperaturen der traditionelle Theater- und Musikabend der Franz-Xaver-von-Schönwerth-Realschule statt.

 

Zu Beginn begrüßte Christian Schön von der Schulleitung die Zuschauer in der – wie immer – bis auf den letzten Platz gefüllten Aula und dankte allen beteiligten Akteuren für ihr Engagement sowie den Betrachtern, dass sie die Kultur Biergarten und Schwimmbad vorziehen. So durfte sich die Zuschauerschaft auf einen – so Schön – kulturellen „Doppel-Wumms“ aus Theater und Musik freuen.

Zu den Klängen von „Fighting“ erstürmte die Theatergruppe sogleich die Bühne - ausstaffiert als Schüler - und stellte mit Slow-Motion-Moves gekonnt den „Kampf“ der täglichen Busfahrt zur Schule dar. Es folgte typischer vorunterrichtlicher Smalltalk: die neuesten Social-Media-Lästereien anstatt Unterrichtsstoff – , ansonsten regieren Verpeiltheit und die Vorzüge der modernen Technik. Der Fitness-Hype mancher Mitschüler bleibt ebenfalls nicht unerwähnt. Der Mathelehrer der ersten Stunde scheint – wer kennt es nicht? - wohl eher Chinesisch zu sprechen. Ansonsten nervt der Lehrkörper – digitales Zeitalter hin oder her – mit den immer gleichen Themen. Wieder Leben in der Bude ist erst in der großen Pause – aber selbst hier bleiben Kämpfe und Lästereien (jetzt völlig analog) nicht aus, wobei auch Empathie und Kameradschaft zu beobachten sind. „Es lebe der Sport!“(-unterricht) – dargestellt mit modernen Spieltechniken wie punktuellen Szenen, Pantomime und Freeze. Es stellt sich die Frage, ob Schule wirklich so schlimm ist? Die Mädchen möchten dazu „ein Bild malen“, die Jungs eher „eine Szene mit Mobbing machen“. Während sich die Jungs in der Realität mobben, wird eine der Mädchen auf Tiktok gnadenlos fertig gemacht. Es stellt sich heraus, dass sie nicht die Einzige ist, vielmehr trifft es jede Woche eine andere von ihnen. Auch das gehört zum Alltag der heutigen Jugend. Endlich ist der Schultag zu Ende. Zum „Hummelflug“ wuseln alle durcheinander, bis sie letztendlich wieder im Bus landen. „Ein Schultag rePLAY“ nennt die Theatergruppe ihr diesjähriges – wie immer - selbst entwickeltes Stück. Durch das reduzierte und ausschließlich in Schwarz und Weiß gehaltene Bühnenbild sowie die ebenfalls in Schwarz und Weiß gehaltenen gleichen Kostüme aller Darsteller intensiviert sich die Handlung einerseits und konzentriert sich auf das Wesentliche, andererseits wird ebenso deutlich, dass dieser Schulalltag austauschbar ist, an jedem Tag an jeder Schule immer wieder so ablaufen kann - eben rePLAY! Ein großer Dank an Brigitte Bodensteiner, Thomas Spörer und unser Ensemble „Theaterfieber“!!!

Nach der Pause übernahm Frau Bodensteiner charmant und mit treffenden Worten die Moderation des musikalischen Teils und kündigte sogleich den ersten Beitrag an, die Darbietung der Nummer „Houdini“ (Dua Lipa) der 6. Klassen – einstudiert und am Flügel begleitet von Julia Lang. Der begeisterte Applaus würdigte unsere jungen Sänger adäquat. Die Flötistin Maxima Schön (6c) verlieh dem traditionellen schottischen Folksong „My bonnie is over the ocean“ (am Flügel ebenfalls Julia Lang) Swing-Feeling. Daria Gerdt (6c) brachte mit filigranen Gitarrenklängen das russische Volkslied „Kalinka“ sowie eine Romanze in Moll von Hubert Käppl dar. Im Duett traten die Flötistinnen Lena Preißler und Valerie Schuster (beide 6f) mit einer harmonisch und würdevoll vorgetragenen Variante eines Duos von Praetorius an. Es folgte der Schulchor unter Leitung von Lena Hiltel, begleitet am Flügel wiederum von Julia Lang. Rhythmisch präzise und mit klarer Intonation gelang „Birds of a feather“ von Billie Eilish. Schwungvoll und mit Vocal-Percussion aufgepeppt folgte der Gospel „Heaven is a wonderful place“, der den Sängerinnen und Sängern auch „himmlische“ und „wundervolle“ Höhen abverlangte. Danach kamen die Zuhörer ein letztes Mal in den Genuss einer Eigenkomposition von Abschluss-Schülerin Anna-Lena Mödel (10f), die sich selbst am Flügel begleitete. Gespannte Ruhe und Gänsehaut (trotz der tropischen Hitze!) bei den Zuhörern sprechen für sich … liebe Anna-Lena, tausend Dank für die vielen musikalischen Höhepunkte, die du uns solo und als Leadsängerin der Schulband über all die Jahre immer wieder bereitet hast!!! Groovy und trotzdem stets synchron und zusätzlich mit akrobatischen Elementen gestalteten Nele Potsch, Emely Rubenbauer und Nelly Benner (6c) ihren Tanz zu „Don´t stop the music“ von Rihanna. Ein weiterer – auch lautstärkemäßiger – Höhepunkt folgte mit Sam Baumgartners (9d) Schlagzeug-Beitrag zum Play-along. Gelten „Metallica“ ohnehin als eine der virtuosesten und schnellsten Musiker innerhalb der Metal-Szene, so stellt „Master of Puppets“ in ihrem Repertoire noch einmal eine Steigerung dar. Nicht nur der rhythmische Anspruch, den diese Nummer durch zahlreiche Takt- und auch Charakterwechsel an den Drummer stellt, ist enorm, sondern auch die körperliche Leistung als solche. Respekt, Sam! Die Schulband unter Leitung von Wolfgang Petrig betrat die Bühne. „All of me“ von John Legend trug Sängerin Alexandra Ulrich (8f) sehr emotional vor, passend zurückhaltend begleitet von Wolfgang Petrig (Keyboard), Nico Fröhler (8d, Gitarre), Maxim Koloda (10a, Bass) und Tim Eichhorn (8a, Cajón). Mehr Power konnte die gut eingespielte Gruppe bei der nächsten Nummer „Legendary“ von Welshly Arms geben, jetzt zusätzlich unterstützt von Sam Baumgartner (9d) an den Drums. Dieser gab auch ein souveränes Rückgrat beim abschließenden „Zombie“ von den Cranberries, wo alle voll aus sich herausgehen konnten und die „Bude rockten“. Nach einem Dank an das allzeit zuverlässige und kompetente Technikteam unserer Schüler kam der Abschluss des Abends durch die Bigband unter Leitung von Jochen Glaser (stellvertretend für den erkrankten Anton Lottner). „Counting Stars“ und „Dance the Night“ brachten das Publikum zum Swingen und gelangen rhythmisch perfekt. Das Saxophon-Solo übernahm Gerhard Zinnbauer. Als Zugabe gab es der tropischen Hitze entsprechend „Havana“!

 
 
 

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